Planen & Entwickeln
Ein neues Quartier
Auf dem nördlichen Teil des Güterbahnhofs Wolf entsteht ein neues Quartier: Wolf Basel.
Wo heute auf einer Fläche von rund 16 Hektaren unter anderem Freiverlad, City-Logistik und ein Containerterminal angesiedelt sind, wird inskünftig Raum verfügbar. Raum für Gewerbe, Büros, Wohnungen und zum Leben.
Auf einer Fläche von mehr als 22 Fussballfeldern werden ab 2026 rund 550 neue Wohnungen – ein Drittel davon im gemeinnützigen Wohnungsbau – und gegen 1’000 Arbeitsplätze entstehen. Die Arealentwicklung schafft mit einer Blockrandbebauung Wohnqualität, bringt neue Grün- und Freiräume und funktioniert nach dem Schwammstadtprinzip. Der Güterumschlag im östlichen Teil des Areals bleibt bestehen. Hinzu kommt ein City-Logistik-Hub, der eine umweltschonende Güterfeinverteilung in der Stadt Basel und Umgebung ermöglicht.
Vorgehen & Dauer
OPTIONEN ZUR OPTIMIERUNG
2013 hat die SBB gemeinsam mit den Regierungen Basel-Stadt und Baselland die «Gesamtperspektive – die Bahnzukunft im Raum Basel» vereinbart. Darin wurde deutlich, dass in der Region verschiedene Flächen der SBB Optimierungspotenzial aufweisen. Dies gilt auch für den Perimeter Wolf. Durch die Verlagerung des internationalen Güterumschlags in das geplante trimodale Containerterminal «Gateway Basel Nord» werden im Wolf Flächen freigespielt, die neue und veränderte Nutzungen ermöglichen.
Studienauftragsverfahren
In einem städtebaulichen Studienauftragsverfahren haben vier Planungsteams das Entwicklungspotenzial des Areals untersucht und präzisiert. Dabei ging es vor allem um das Potenzial aus städtebaulicher, nutzungsspezifischer, verkehrstechnischer, landschaftlicher und sozialräumlicher Perspektive. Das nachfolgende Richtprojekt entstand auf der Basis der beiden Vorschläge der Architekten Christ & Gantenbein und EM2N aus der 2017 durchgeführten Studie. In einem Workshop mit Mitgliedern der Quartierorganisationen, der Institutionen Verkehr, Umwelt und Natur, Wirtschaft und Wohnen sowie direkten Anwohnern, Mietern und Eigentümern wurden anhand der zwei zur Weiterbearbeitung empfohlenen Projekte die zentralen Themen wie Nutzungen,
Mobilität, Städtebau und Identität des Areals sowie die Berücksichtigung von Grün- und Freiflächen diskutiert. Die Ergebnisse dieses Workshops flossen in die Weiterbearbeitung des Richtprojekts ein.
Richtprojekt
Für die Zusammenführung wurde die städtebauliche Typologie von Christ & Gantenbein mit der klaren Nutzungsverteilung und etappierten Umsetzbarkeit des Projekts von EM2N vereint. Die Erarbeitung des städtebaulichen Richtprojekts erfolgte in zwei Phasen: In Phase 1 wurde die Zusammenführung der beiden Ansätze sowie die Beantwortung wichtiger offener Fragen thematisiert. In Phase 2 wurde das Richtprojekt ausgearbeitet, begleitet von drei Workshops bzw. einer Machbarkeitsprüfung durchgeführt, um die Umsetzbarkeit der geforderten Zusammenführung sicherzustellen.
Download Medienmitteilung 2019
Nutzungsplanung
Basierend auf dem Richtprojekt wurde zwischen den Planungspartnern ein städtebauliches Konzept entwickelt. Das städtebauliche Konzept ist ein Bekenntnis der Planungspartner zu den wesentlichen Eckwerten des Richtprojekts als Grundlage für die Nutzungsplanung und eine Leitschnur für die spätere Entwicklung von Gebäuden, Freiräumen, Erschliessungsmassnahmen und Infrastrukturprojekten. Darüber hinaus ist das städtebauliche Konzept eine Grundlage für ergänzende und weiterführende Planungen ausserhalb des Perimeters der vorliegenden Nutzungsplanung. Die öffentliche Auflage des Bebauungsplans fand vom 20. Januar bis 18. Februar 2021 statt. Der Bebauungsplan wurde im Frühjahr 2023 vom Grossen Rat beinahe einstimmig gutgeheissen.